Das Ersatzsystem für Essen-Karnap
Baustellentagebuch zum Bau des Systems zur Fremdwasserbeseitigung
Essen liegt im Herzen des Ruhrgebiets und ist unterteilt in insgesamt 50 Stadtteile. Karnap ist einer davon. Mit rund 7.860 Einwohnern und einer Fläche von 4,04 Quadratkilometern ist Karnap einer der kleineren Stadtteile von Essen. Er ist der nördlichste Stadtteil und liegt als einziger nördlich der Emscher. Zudem finden wir hier den geografisch tiefsten Punkt von Essen. Denn Karnap ist betroffen vom ehemaligen Bergbau, der den Stadtteil weiter abgesenkt hat. Damit ist Karnap ein klassisches sogenanntes Poldergebiet. Bei einem Poldergebiet liegt der Wasserspiegel des in der Nähe liegenden Gewässers höher als das Bodenniveau. So kommt es in diesen Gebieten häufiger zu Überflutungen.
Auch in Teilen von Karnap kommt es immer wieder zu überfluteten Kellern der Anwohner und zu Fremdwassereintritt in die Kanalisation. Dem soll nun Abhilfe geschaffen werden, indem ein Ersatzsystem gebaut wird, das das Fremdwasser in Zukunft auffängt und ableitet.
Das "Ersatzsystem Essen Karnap" wird als ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Essen, der Ruhrkohle, der Emschergenossenschaft und der Stadtwerke Essen umgesetzt. Als Eigentümer und Betreiber des Abwassernetzes haben wir als Stadtwerke Essen die Aufgabe, Fremdwasser aus den Abwasserkanälen fernzuhalten. Somit übernehmen wir bei dem Projekt die ausführende Funktion und sind für den Bau und den Betrieb des Ersatzsystems zuständig.
In unserem Baustellentagebuch halten wir Sie über unsere Arbeit in Karnap und den Fortschritt des Baus auf dem Laufenden.

Hier finden Sie aktuelle Informationen zur Baumaßnahme „Ersatzsystem für Essen-Karnap“.
Tagebucheinträge
Bevor die Großbaustelle in Karnap mit insgesamt drei Baubereichen starten kann, müssen wir im Vorfeld zahlreiche Vorbereitungen treffen. Dazu gehören unter anderem Baumfällungen, Leitungsumlegungen und die Untersuchung des Baugrundes.
Bereits seit vergangenem November wurden die Baugrunduntersuchungen im Bebauungsbereich Lohwiese und Ahnewinkelstraße vorgenommen und konnten mittlerweile abgeschlossen werden. Auch im dritten Baubereich, in Karnap-West, konnten nun Ende Januar die Überprüfungen des Bodens beendet werden.
Rodungsarbeiten
Nach den bereits durchgeführten Baugrunduntersuchungen werden nun in den kommenden Monaten unterschiedliche Vorbereitungen für die Errichtung des Ersatzsystems getroffen, deren Beginn für September geplant ist. Diese Vorbereitungen dienen dem reibungslosen und planmäßigen Bau des Ersatzsystems zur Fremdwasserbeseitigung. Zunächst einmal muss rund um die betroffenen Kanäle genügend Platz geschaffen und damit insbesondere der Weg frei gemacht werden, um mit der Verlegung des Ersatzsystems beginnen zu können. Dafür werden in den Bereichen Lohwiese und Ahnewinkel noch bis Ende Februar Bäume gefällt. Diese Fällarbeiten werden also vorschriftsgemäß innerhalb der Fällperiode abgeschlossen sein. Da es sich bei Karnap West um den aufwändigsten und anspruchsvollsten der drei Bereiche handelt, laufen derzeit noch die Planungsüberarbeitungen. Aufgrund des zeitversetzen Arbeitsbeginns im Bereich Karnap finden auch die Fällarbeiten entsprechend erst später statt.
Erneuerung einer Wasserversorgungsleitung
Darüber hinaus wird ab Februar bzw. März eine Wasserversorgungsleitung in der Straße Lohwiese erneuert. Sie umfasst eine Länge von circa 400 Metern. Da die Wasserversorgungsleitung während der Verlegung des Drainagesystems (Drainage) zu Bruch gehen könnte, ist diese Maßnahme im Vorfeld erforderlich. Zudem wird die Leitung in eine andere Trasse verlegt, weil sie die Bauarbeiten sonst stören würde. Insgesamt wird die Bauzeit für diese vorbereitende Maßnahme voraussichtlich sechs Monate betragen.
Europaweite Ausschreibung
Aktuell steht die Firma, die die Errichtung des Ersatzsystems im Auftrag der Stadtwerke durchführen wird, noch nicht fest. Die Vorbereitung für die europaweite Ausschreibung, deren Prozess von einer Kanzlei begleitet wird, laufen derzeit auf Hochtouren. Da es sich um eine europaweite Ausschreibung handelt, ist der Prozess recht langwierig. Die Auswahl sowie die Beauftragung des am besten geeigneten Unternehmens werden voraussichtlich im August erfolgen. Der Baubeginn wird dann wenige Wochen später daran anschließen.
Der Bau des Drainagesystems rückt immer näher. In den Bereichen Lohwiese und Ahnewinkel wurden bereits einige Bäume gefällt, damit rund um die betroffenen Bereiche genügend Platz für die Verlegung des Ersatzsystems ist. Nun werden in der Straße Lohwiese abschnittsweise Strom- und Telekommunikationsleitungen umgelegt sowie eine Wasserleitung erneuert. Die ersten 60 Meter sind bereits verlegt. Insgesamt ist für die Erneuerung und Verlegung der Leitungen eine Bauzeit von voraussichtlich sechs Monaten eingeplant.
Nachdem auf die europaweite Ausschreibung zu den ersten beiden Baubereichen, Ahnewinkel und Lohwiese, keine verwertbaren Angebote eingegangen waren, sind verschiedene Baufirmen zu Angebotsabgaben aufgefordert worden. Aktuell laufen im Rahmen des Vergabeverfahrens intensive Gespräche mit potentiellen Firmen. Nach einem erfolgreichen Abschluss der Vergabeverhandlungen im Oktober und einer entsprechenden Beauftragung der Baufirma Anfang November wird daraufhin der Baubeginn festgelegt werden können.
Vorbereitende Arbeiten abgeschlossen
Die Vorbereitungen für die Baubereiche Ahnewinkel und Lohwiese konnten dagegen schon abgeschlossen werden. So wurden in den vergangenen Monaten beispielsweise 250 Meter Wasserleitungen umgelegt bzw. erneuert. Einige andere Leitungen, wie Strom und Telekommunikation, wurden ebenfalls erfolgreich umgelegt. Auch sind notwendige Baumfällungs- und Rodungsarbeiten erfolgt.
Karnap West: Planungen in Abschlussphase
Beim letzten und zugleich größten und kompliziertesten der insgesamt drei Baubereiche des Ersatzsystems, Karnap West, befindet sich die Ausführungsplanung in der Abschlussphase. Im Anschluss daran wird auch dieser Bereich europaweit ausgeschrieben.
Arbeiten starten noch in diesem Jahr
Nachdem auf die europaweite Ausschreibung zu den ersten beiden Baubereichen, Ahnewinkel und Lohwiese, keine verwertbaren Angebote eingegangen waren, sind im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens qualifizierte Baufirmen zu Angebotsabgaben aufgefordert worden. Die Vergabeverhandlungen konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Die Firma Wittfeld hat den Auftrag zur Errichtung des Ersatzsystems in den Bereichen Ahnewinkel und Lohwiese erhalten.
Start der Bauarbeiten
Nach den bereits durchgeführten Baugrunduntersuchungen, Rodungsarbeiten, der Erneuerung einer Wasserleitung sowie der Umlegung von Strom- und Telekommunikationsleitungen wird noch in diesem Jahr mit den Sondierungsbohrungen begonnen. Diese dienen zur Überprüfung des Baugrunds auf Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg.
Parallel zur Kampfmittelsondierung wird die Baustelleneinrichtung stattfinden, mit der die Voraussetzungen zur Realisierung des Bauvorhabens geschaffen werden. Mit der Verlegung der Druckrohrleitungen und dem Bau der Pumpstationen, beides künftige Anlagen der Emschergenossenschaft, wird dann im Januar 2017 im östlichen Bereich an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen begonnen. Die Baustelle wandert dann westwärts und fährt mit der Verlegung der Drainage- und Transportleitungen für die Stadtwerke Essen fort.
Vorbereitungen sind abgeschlossen
Nachdem sich die Rahmenbedingungen geändert haben, geht es nun richtig los: Die Vorbereitungen für die Errichtung des Ersatzsystems zur Fremdwasserbeseitigung sind abgeschlossen!
Nach Baugrunduntersuchungen, Rodungsarbeiten, Erneuerungsarbeiten einer Wasserleitung sowie der Umlegung von Strom- und Telekommunikationsleitungen, sind nun auch die Sondierbohrungen erfolgreich durchgeführt. Diese dienten zur Überprüfung des Baugrunds auf Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg und waren aufgrund der Verbauungstiefe der zu entstehenden Pumpwerke "Lohwiese" und "Im Osterbruch" erforderlich.
Start: Verlegung der Druckrohrleitung & Errichtung des ersten Pumpwerks
Ab dieser Woche beginnt die Verlegung der Druckrohrleitungen in Richtung Emscher. Diese werden zukünftig die Pumpstationen in Karnap mit der Emscher verbinden, in welche das gesammelte Fremdwasser abgeleitet wird. Für die 600 Meter langen Leitungen ist eine Bauzeit von rund drei Monaten geplant.
Parallel dazu startet der Bau des ersten Pumpwerks "Im Osterbruch", ebenfalls im östlichen Bereich an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen. Die Baustelleneinrichtung inklusive Baugrube ist bereits erfolgt. Vier Wochen sind für den Bau des Pumpwerks angesetzt. Anschließend wandert die Baustelle westwärts und fährt mit der Verlegung der Drainage- und Transportleitungen fort.
Ab 15. Februar: Beginn des Drainagebaus
Für den Drainagebau werden zuerst die Transportleitungen verlegt. Sie bilden die Verbindung zwischen den Drainagerohren und der jeweiligen Pumpstation. Damit die Rohre für das neue System verlegt werden können, muss die Straße aufgerissen werden. Dazu muss ab dem 15. Februar die Straße "Im Osterbruch" voll gesperrt werden. Hier ist eine Wanderbaustelle geplant, bis zu der man jeweils die Straße befahren kann. In den nächsten sechs Monaten wird sich die Baustelle dann nach und nach Richtung Ahnewinkel vorarbeiten. Die Straßen Ahnewinkel und Lohwiese werden dann jeweils nur halbseitig gesperrt. Jedoch müssen auch verschiedene kleinere Nebenstraßen aufgrund der Arbeiten gesperrt werden.
Seit Ende letzter Woche laufen die vorbereitenden Maßnahmen für den Drainagebau in der Straße "Im Osterbruch". Dazu werden zunächst die Transportleitungen verlegt. Diese stellen später die Verbindung zwischen den Drainagerohren und der jeweiligen Pumpstation dar. Um die Rohre für das neue System verlegen zu können, muss die Straße aufgerissen werden. Die Straße "Im Osterbruch" ist daher voll gesperrt. Die sogenannte Wanderbaustelle, bis zu der man die Straße befahren kann, arbeitet sich nun nach und nach Richtung Ahnewinkel vor.
Für den parallel laufenden Druckrohrleitungsbau ist seit dem 17. März auch die Straße Lohwiese halbseitig gesperrt. Hier regelt eine Baustellenampel den Verkehr. Die Druckrohrleitungen sind nach den Transportleitungen die letzte Komponente des Drainagesystems. Sie führen daher direkt zur Emscher. Im Gegensatz zu Transportleitungen, durch die das Wasser allein aufgrund des Gefälles fließt, wird in den Druckrohrleitungen das Wasser durch den Einsatz von Pumpen mit Druck durch die Leitungen befördert.
Fertigstellung des ersten Pumpwerks & Verlegung der Druckrohrleitung
Das erste Pumpwerk "Im Osterbruch" ist bereits fertiggestellt! Dieses befindet sich im östlichen Bereich an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen. Ende März startet dann der Bau des zweiten Pumpwerks "Lohwiese". Dieses wird sich auf dem Pumpwerksgelände Horster Mark der Emscher Genossenschaft an der Straße Lohwiese befinden.
Außerdem ist bereits etwa die Hälfte der Druckrohrleitungen in Richtung Emscher erfolgreich verlegt. Diese werden zukünftig die Pumpstationen in Karnap mit der Emscher verbinden, in welche das gesammelte Fremdwasser abgeleitet wird. Rund 300 Meter Leitungen müssen noch verlegt werden.
Die Verlegung der Drainagerohre, und damit der tatsächliche Beginn des Drainagebaus, wird dann im Spätsommer beginnen.





Nach den vorbereitenden Maßnahmen in den letzten Monaten werden nun die ersten Drainagerohre in der Straße Lohwiese verlegt. Der tatsächliche Drainagebau hat damit begonnen!
Fertigstellung der Pumpschächte
Neben dem ersten Pumpwerk "Im Osterbruch", das sich im östlichen Bereich an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen befindet, konnte inzwischen auch das zweite Pumpwerk "Lohwiese" fertiggestellt werden. Dieses befindet sich auf dem Pumpwerksgelände Horster Mark der Emscher Genossenschaft an der Straße Lohwiese. Nach dem Bau der zwei Pumpschächte folgt nun noch die Elektronik.
Verlegung der Druckrohr- und Transportleitungen
Bei der Verlegung der Transportleitungen in der Straße "Im Osterbruch" geht es ebenfalls voran: 150 Meter sind bereits verlegt. Die Transportleitungen werden später die Verbindung zwischen den Drainagerohren und der jeweiligen Pumpstation darstellen. Die Baustelle arbeitete sich in den letzten Wochen nach und nach Richtung Ahnewinkel vor. In den nächsten Tagen geht es dann mit der Verlegung der Rohre im oberen Bereich der Straße Ahnewinkel weiter. 200 Meter Transportleitungen stehen noch aus.
Außerdem sind die Druckrohrleitungen in Richtung Emscher fast vollständig verlegt. Diese werden zukünftig die Pumpstationen in Karnap mit der Emscher verbinden, in welche das gesammelte Fremdwasser abgeleitet wird. Als nächstes startet der Bau des Auslaufbauwerks auf dem Emscherdeich, von wo das Wasser in die Emscher geleitet
werden wird.







2018 kommt Bewegung in unser Großprojekt „Karnaper Ersatzsystem“. Im Osten Karnaps sind die Arbeiten im Bereich Ahnewinkel und Lohwiese bereits zu einem großen Teil abgeschlossen. Deshalb werden wir im Laufe des Jahres dann auch die Kanalbauarbeiten im Westen des Stadtteils aufnehmen.
Hier stehen zunächst 99 Baumfällungen an, um den Weg für den weiteren Bau des Ersatzsystems frei zu machen. Um die Tiere zu schützen werden die Bäume schon im Januar gefällt: So geraten wir nicht in die Brutzeit der Vögel.
Enge Zusammenarbeit mit Baumsachverständigen
Bei Großbaustellen wie in Karnap lassen sich Baumfällungen leider nicht vermeiden: Hier haben wir es teilweise mit engen Straßen und dichter Bebauung zu tun sowie mit Bäumen, die im direkten Baubereich der Maßnahme stehen. Vor allem große Bäume könnten im Wurzelbereich beschädigt werden und dadurch ihre Standsicherheit verlieren. Besonders bei Sturm wäre das eine zu große Gefahr für die Bürgerinnen und Bürger.
Um trotz solcher Herausforderungen so viele Bäume wie möglich zu erhalten, arbeiten wir bei unseren Baumaßnahmen immer mit einem Baumsachverständigen zusammen: So konnten wir die Zahl der Fällungen bereits auf 99 Bäume senken.
Nach Abschluss des Großprojekts „Karnaper Ersatzsystem“ sorgen wir für Ersatzpflanzungen am selben Standort. Nur 21 Bäume werden in Karnap an Ausweichstandorten in der unmittelbaren Umgebung nachgepflanzt.
Seit 2017 läuft der Drainagebau östlich der Karnaper Straße auf Hochtouren, sodass wir unserem Ziel – dem Ersatzsystem zur Fremdwasserbeseitigung – Stück für Stück näher kommen.
Insgesamt hat sich einiges getan auf unserer Mammut-Baustelle: Im Osterbruch sind nicht nur die Pumpwerke samt Elektronik mittlerweile komplett abgeschlossen, auch die letzten Transportrohre liegen hier bereits im Boden. Damit die Straße befahrbar ist, haben wir die Oberfläche vorläufig wiederherstellt. Für die vollständige Wiederherstellung aller Oberflächen sorgen wir nach Abschluss der Baumaßnahme.
Auch der Bereich Ahnewinkel macht Fortschritte: Hier haben wir schon insgesamt 134 Meter Drainagerohre verlegt. Bis zum Spätsommer 2018 soll auch noch das letzte Stück bis zum Karnaper Markt abgeschlossen werden.
Im Lippermannweg haben wir uns mit den Drainage-Arbeiten bereits bis zum Wendehammer vorgearbeitet. Hier folgt noch das letzte Stück hinter dem Wendepunkt. Und auch aus der Straße Lohwiese gibt es gute Nachrichten: Hier liegen mittlerweile alle Transportrohre vollständig im Boden, sodass wir uns mittlerweile dem Drainagebau widmen können. Auch hier machen wir mit bereits 125 verlegten Metern große Schritte.
Meilenstein erreicht: Auslaufbauwerk auf Emscherdeich steht
Mit all diesen Baumaßnahmen arbeiten wir mit Hochdruck daran, das Nässeproblem vieler Karnaper Haushalte zu lösen. Einen wichtigen Meilenstein haben wir nun im östlichen Bauabschnitt erreicht: Nachdem wir zunächst alle Druckrohrleitungen in Richtung der Emscher vollständig verbaut haben, konnten wir nun auf dem Emscherdeich den Bau eines Auslaufbauwerks abschließen. Hierüber werden nach Abschluss unserer Baumaßnahme die gesammelten Fremdwasser in die Emscher abgeleitet.

Den nächsten Meilenstein werden wir mit Baubeginn im Bereich westlich der Karnaper Straße erreichen: Auch hier steht der Drainage-Bau auf einer Länge von insgesamt rund 1,7 Kilometern vom Boshammer Weg bis zum Emscherdeich an. Bis wir hier loslegen können, müssen jedoch noch einige Vorarbeiten erfolgen. Der tatsächliche Baubeginn verzögert sich damit und ist nun für August 2018 geplant.
Aufwändige Bauweise, umfangreiche Vorbereitungen
Die Erfahrungen aus dem ersten Bauabschnitt haben gezeigt, dass ein hoher Anspruch an unser Bausystem gestellt wird. Um dem Erdreich während unserer Bauarbeiten zusätzliche Stabilität zu verleihen, haben wir umgeplant und uns für den Einsatz sogenannter Spundwände entschieden. Diese Methode sorgt für die Sicherheit aller Beteiligten vor Ort, nimmt jedoch erheblich mehr Zeit in Anspruch.
Die Spundwände kommen in einer Tiefe von bis zu 12 Metern zum Einsatz und müssen mit Spezialwerkzeugen in den Boden gerammt werden. Wegen der Erschütterungen, die dabei im Erdreich entstehen, ist es unverzichtbar, vorab Kampfmittelsondierungen durchzuführen. Ein besonders aufwändiger Prozess, denn im gesamten westlichen Baubereich müssen wir somit im Abstand von 1,5 Metern Löcher in das Erdreich bohren. Diese werden im Anschluss mithilfe einer Sonde, die auf Metalle reagiert, genau untersucht. So lassen sich Überbleibsel aus Kriegszeiten aufspüren.
Sicherheit geht vor
Ab August werden wir mit Vorbereitungsmaßnahmen in den Straßen Obringer Voerde, Vogelwiesche, Waldemey und Hattramstraße beginnen. Die Bodenverhältnisse hier stellen eine zusätzliche Besonderheit dar, mit der vorab nicht zu rechnen war: Ein Teil der Erdschicht, die sich in der Tiefe unserer Bauarbeiten befindet, ist verunreinigt und muss gesondert abtransportiert werden.
Jedoch steht für uns immer die Sicherheit aller Beteiligten an erster Stelle. Für Anwohner oder Passanten besteht zwar keinerlei Gefährdung, doch in diesem Fall müssen wir insbesondere die Mitarbeiter schützen, die vor Ort Arbeiten für uns ausführen. Diese sind die einzigen Menschen, die mit schädlichen Stoffen in Berührung kommen könnten – und genau das verhindern wir durch umfassende Vorsichtsmaßnahmen: Spezialanzüge, Handschuhe, Mundschutz und Container, in denen vor Verlassen des Baubereichs Duschen bereitstehen.
Unser Baugebiet lässt sich dadurch in sogenannte „Schwarz-Weiß-Bereiche“ einteilen: In den schwarzen Bereichen befindet sich der verunreinigte Boden, im weißen Gebiet wurden keine auffälligen Proben gefunden. Dazwischen richten wir die Container als neutralen Schutzraum ein, den die Mitarbeiter passieren müssen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen oder ihn zu verlassen. Dadurch gewährleisten wir zusätzlich, dass keine Erdpartikel aus dem Baubereich hinaus getragen werden.
All diese Schritte sind reine Vorsichtsmaßnahmen, mit denen wir sicherstellen, dass niemand Schaden nimmt. Im Anschluss an diese Vorbereitungsarbeiten, beginnen wir auch im Westen mit dem Bau der Drainage.



In den letzten Monaten ist viel geschehen auf der Baumaßnahme in Karnap. Der erste Bauabschnitt ist einen guten Schritt weiter und nähert sich so langsam dem Ende. Die Transportleitungen und Drainagerohre im Osten sind weitestgehend verlegt. Lediglich an vier Stellen müssen noch die letzten Rohre unter die Erde gebracht werden:
In der Lohwiese werden in Höhe des Altenheims die letzten Drainagerohre verbaut. Ebenso finden im Lippermannweg, im Lünschermannborn und im Grüteringhof weitere Rohre ihren Weg unter die Erde.
Im Anschluss an die Rohrverlegungen erfolgt noch die Wiederherstellung der Straßen im ersten Bauabschnitt. Die bislang nur provisorisch gedeckten Straßen werden dann vollständig und abschließend wiederhergestellt.
Voraussichtlich Ende März 2019 sind dann alle Arbeiten im ersten Bauabschnitt abgeschlossen. Ein großer Schritt für unser Mammutprojekt und die Anwohner in Karnap. Denn dann kann das Ersatzsystem zur Fremdwasserbeseitigung im Osten seine Arbeit schon mal vollständig aufnehmen.
Vorbereitende Arbeiten im Westen haben begonnen
Auch im zweiten Bauabschnitt geht es voran. Wie im ersten Bauabschnitt, sind auch westlich der Karnaper Straße zahlreiche vorbereitende Arbeiten notwendig, bevor der eigentliche Drainagebau beginnen kann. Diese laufen seit Mitte September auf Hochtouren. Zunächst im Bereich südlich der Arenbergstraße.
Auf Grund des Bauverfahrens muss auch der westliche Teil Karnaps vor Baubeginn vollständig auf Kampfmittel aus dem zweiten Weltkrieg sondiert werden. Die aufwendigen Arbeiten werden sukzessive in den betroffenen Straßen durchgeführt. Vom Pumpwerksgelände der Emschergenossenschaft, welches in den letzten Wochen auf Kampfmittel überprüft wurde, geht es nun Schritt für Schritt weiter durch die Straßen in Richtung Boshamerweg.
Parallel zu den Sondierungsarbeiten werden sogenannte „Suchschachtungen“ vorgenommen. Zunächst in der Straße Obringer Voerde. Bei diesen Arbeiten wird überprüft, wie und wo andere Leitungen, wie beispielsweise Erdgas- und Wasserleitungen oder Telekommunikationsleitungen, unter den Straßen verlaufen. Denn um für den Drainagebau einen Graben ausheben zu können, ist es erforderlich, die Lage der Leitungen zu kennen.
Zusätzlich wird zeitgleich zu diesen Tätigkeiten an der Ruhrglasstraße ein Baulager eingerichtet. Hier werden Baucontainer aufgestellt und Baumaterialien gelagert. Das Lager wird auf einer freien Fläche an der Ruhrglasstraße aufgebaut, so dass der Fußweg, der hier verläuft, weiter und ohne Einschränkungen genutzt werden kann.
Fertigstellung im Osten Karnaps
In den vergangenen Monaten hat sich in Karnap vieles getan: Im ersten Bauabschnitt sind die Arbeiten bereits seit Juli 2019 abgeschlossen. Das Ersatzsystem zur Fremdwasserbeseitigung im Osten ist demnach vollständig im Betrieb. Insgesamt wurden im Bereich Lohwiese und Ahnewinkel etwa 1.300 Meter Drainageleitungen, 650 Meter Transportleitungen, 685 Meter Druckrohrleitungen verlegt sowie zwei Pumpwerke und ein Auslaufbecken gebaut. Die Drainageleitungen werden zukünftig das Fremdwasser aufnehmen und es über Transportleitungen bis zur Pumpstation befördern. Von dort aus wird es über Druckrohrleitungen in die Emscher abgeleitet.
Seit der Fertigstellung des Ersatzsystems im Osten Karnaps laufen hier lediglich noch kleine Restarbeiten im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus. So werden ab Januar 2020 auch sukzessive Nachpflanzungen vorgenommen.
Vorbereitende Arbeiten in Westen laufen kontinuierlich
Bereits seit September 2018 wird parallel auch im Westen Karnaps gearbeitet. Neben Umlegearbeiten der bestehenden Versorgungsleitungen in einigen Straßen sind inzwischen auch die Arbeiten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes in den Straßen In der Vogelwiesche, Waldemey und Gravelotte soweit abgeschlossen. Weitere Kampfmittelsondierungen erfolgen derzeitig kontinuierlich entlang der Straße II. Schockenhecke weiter über die Arenbergstraße in Richtung Hattramstraße. Ab Januar sind die Stadtwerke dann im Bereich der evangelischen Kirche zugange und wandern anschließend weiter hoch bis zum Boshammerweg. Nachdem die vorbereitenden Maßnahmen größtenteils abgeschlossen sind, wird ab Februar 2020 in drei Kolonnen weitergearbeitet, zwei Tiefbaukolonnen und eine für die Vorarbeiten an anderen Stellen.
Erste Drainagerohre im Westen sind verlegt
Die eigentlichen Drainagerohre mit einem Durchmesser von 25 Zentimetern werden aktuell in der Straße In der Vogelwiesche verlegt. Etwa 100 Meter Leitungen wurden hier bereits in einer Tiefe von sechs Metern unter die Erde gebracht. Aufgrund der komplizierten Bauweise hat die Verlegung der Drainagerohre hier etwa sechs Monate gedauert. Planmäßig soll der Tiefbau In der Vogelwiesche im Februar 2020 fertiggestellt werden. In diesem Bereich, auf dem Gelände der Emscher Genossenschaft, wurde inzwischen auch schon das Pumpwerk errichtet. Als Nächstes geht es dann mit der Verlegung der Rohre in der Obriger Voerde und der Straße Waldemey weiter. Im ersten Quartal 2020 kommt zudem die zweite Tiefbaukolonne in der Hattrammstraße zum Einsatz. Gearbeitet wird — bis auf einige wenige Bereiche, in denen der unterirdische Vortrieb eingesetzt werden muss — in offener Bauweise.
Viele Arbeiten in Karnap-West sind erledigt
Nachdem bereits in 2019 das Ersatzsystem zur Fremdwasserbeseitigung im Osten vollständig in Betrieb gegangen ist, hat sich auch 2020 vieles in Karnap getan. Die Arbeiten konnten in großen Schritten voran gehen. Die Rohrverlegungen (Drainageleitungen) in der Straße In der Vogelwiesche konnten schon im Frühjahr abgeschlossen und die Oberflächen im Anschluss daran zügig wiederhergestellt werden. In der Straße Waldemey haben wir bis in den Dezember hinein Rohre unter die Erde gebracht. Sobald die Witterung es zulässt, wird auch hier die Straßenoberfläche wieder instand gesetzt. So können wir schon bald die Fertigstellung von zwei wichtigen Meilensteinen im Westen Karnaps erfolgreich abhaken.
Neues Pumpwerk ist schon bereit
Auf dem Gelände der Emschergenossenschaft im Kreuzungsbereich der Straßen Waldemey und Obringer Voerde wurde ein Pumpwerk gebaut. Dieses hat in etwa die Größe einer normalen Autogarage – es nimmt also nicht viel Platz weg und kann dafür umso mehr. Hier enden später die Transportleitungen, die das Fremdwasser aus den Drainageleitungen in Karnap-West zusammenfassen und dann zum Pumpwerk transportieren. Dort wurden die Pumpen bereits eingebaut, aber noch nicht in Betrieb genommen. Erst wenn das gesamte Leitungssystem in Karnap-West in Betrieb geht, nehmen auch sie ihre Arbeit auf und pumpen das Wasser dann in die höhergelegene Emscher. Dazu werden im Bereich des Emscherdammes aktuell bereits Druckrohrleitungen auf einer Länge von rund 80 Metern verlegt.
Jetzt wird es etwas komplizierter
In der Hattramstraße wurden bereits etwa 250 Meter Drainageleitungen und mehrere Meter Transportrohre verlegt. Ab Januar 2021 erfolgen hier letzte Arbeiten im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde.
Im ersten Quartal 2021 geht es dann auch in der II. Schockenhecke und im Boshamerweg los. Einige Besonderheiten bieten die anstehenden Arbeiten in den Straßen Obringer Voerde, Berswortschanzen und Bartenbrocker Straße. Während alle anderen Drainageleitungen in offener Bauweise verlegt wurden und werden, kommt in diesen Bereichen ein spezielles Vortriebsverfahren zum Einsatz. Beim Rohrvortrieb verlegen wir die Kanäle grabenlos und unterirdisch. Damit die Drainagerohre das Fremdwasser gut einsammeln können und die Löcher in den Leitungen nicht verstopfen, werden die Drainageleitungen mit einem speziellen Kiesfilter ummantelt. Das geschieht bei der offenen Bauweise in mehreren Arbeitsschritten. Beim Vortriebverfahren muss jedoch das Drainagerohr einschließlich der Kiesummantelung unterirdisch eingezogen werden. Das ist technisch sehr anspruchsvoll und aufwendig.
Die Fertigstellung des gesamten Systems ist für den Spätsommer 2022 geplant. Das Ersatzsystem zur Fremdwasserbeseitigung soll dann im Westen Karnaps ebenso gut funktionieren, wie es das bereits jetzt im Osten Karnaps tut.
Arbeiten liegen im Zeitplan
Um auch den westlichen Bereich des Ersatzsystems in Essen-Karnap zügig voran zu bringen, arbeiten wir derzeit an vielen Stellen parallel. Insgesamt sechs Teams sind im Einsatz, um das Mammutprojekt pünktlich im Spätsommer 2022 zu beenden. Nachdem die Tätigkeiten im Osten bereits beendet sind, konnten auch im Westen erste Teilabschnitte fertiggestellt werden. In der Straße Waldemey wurden die neuen Leitungen inzwischen verlegt und die Straßenoberflächen wiederhergestellt. Im Juli beginnen wir damit, die Anwohnergärten wieder herzurichten.
Erschütterungsmessgeräte im Einsatz
Im Boshamerweg befinden sich einige denkmalgeschützte und somit besonders erhaltenswerte Gebäude. Daher setzen wir im Wirkungskreis der Baumaßnahme Erschütterungsmessgeräte ein. Mit Erschütterungsmessgeräten werden Vibrationen sehr genau gemessen und überwacht. Somit ist es möglich, Überschreitungen der Grenzwerte zu verhindern und gegebenenfalls korrigierend in die Arbeiten einzugreifen.
Straßensperrungen manchmal nicht vermeidbar
Insgesamt konnten bereits 1,4 km neue Leitungen im Westen verlegt werden. Aber weitere 850 Meter stehen noch an. Die Verlegung der neuen Abwasserrohre erfolgt zum Teil in offener Bauweise. Hierfür werden Baufelder mit einer Länge von rund 50 Metern eingerichtet. Soviel Platz wird benötigt, damit sich die Baugeräte und die Baufahrzeuge entsprechend sicher bewegen können. In diesen Bereichen sind für die Dauer der Baumaßnahme temporäre Vollsperrungen in der Zeit von 7:00 Uhr – 18:00 Uhr nicht zu vermeiden. Rettungswege werden jedoch immer freigehalten.
Anfang Juni haben wir mit den Vortriebsarbeiten in der Straße Obringer Voerde losgelegt. Bis Mitte Juli sollen die neuen Drainagerohre dann unter die Erde gebracht werden. Im Anschluss geht es direkt in der Batenbrocker Straße weiter. Auch im Bereich der Kreuzung Kaiserswerthstraße / Hattramstraße starten die Arbeiten im Juli. Jetzt hoffen wir, dass das Wetter uns keinen Strich durch die Rechnung macht und wir mit allen anstehenden Aufgaben wie geplant weiter machen können. Denn nicht nur Frost kann zu Verzögerungen bei Baumaßnahmen führen. Auch starke Regenereignisse oder Gewitter können Unterbrechungen notwendig machen.
Wir starten ins letzte Jahr der Baumaßnahme
Nachdem bereits im Juli 2019 der erste Bauabschnitt des Mammutprojekts „Ersatzsystem für Essen-Karnap“ fertiggestellt wurde, nähern wir uns auch im zweiten und gleichzeitig letzten Bauabschnitt dem Ziel. In diesem sind in den Straßen Waldemay und In der Vogelwiesche bereits alle Rohre verlegt und die Straßenoberflächen vollständig wiederhergestellt. Auch in der Obringer Voerde haben wir alle Drainagerohre unter die Erde gebracht.
Nach einer kurzen Winterpause sind unsere fünf Kolonnen ab Mitte Januar wieder im Einsatz. An verschiedenen Stellen arbeiten sie südlich und nördlich der Arenbergstraße aufeinander zu.
Viel Betrieb in und rund um die II. Schockenhecke
Derzeit laufen die Arbeiten in und um die II. Schockenhecke auf Hochtouren. Die Rohrverlegungs-Arbeiten im Bereich zwischen der Straße Waldemey und der Gravelottestraße konnten bereits abgeschlossen werden. Weiter geht es nun Richtung Norden. Im nächsten Teilstück werden die neuen Rohre zwischen Gravelottestraße und Berswortschanze in offener Bauweise verlegt. Aus diesem Grund muss die II. Schockenhecke für die Dauer der Arbeiten abschnittsweise gesperrt werden. Zunächst erfolgen jedoch die Arbeiten im darauffolgenden Bereich zwischen Berswortschanze und Arenbergstraße. Da dieser Abschnitt zwischen zwei Kreuzungen liegt und mit rund 50 Metern etwa der Länge einer Baugrube entspricht, wird das Straßenstück von Mitte Februar bis April voll gesperrt.
Auch in den umliegenden Bereichen kommen wir gut voran. In der Gravelotte- und Hattramstraße sind wir auf der Zielgraden. Die Arbeiten können planmäßig im Februar abgeschlossen werden.
Der Rohrvortrieb in der Batenbrocker Straße ist ebenfalls fertig. Die dort verwendeten Baumaschinen werden ab März in der Berswortschanze zum Einsatz kommen. Um unnötige Transportwege zu vermeiden, verbleiben die Baumaschinen bis zu ihrem nächsten Einsatz an ihrem Platz in der Batenbrocker Straße.
Aufwendige Arbeiten wegen Bodendenkmal
Parallel wird im Boshamerweg die Oberfläche wiederhergestellt. Da der Bodenbelag hier aus denkmalgeschützten Pflastersteinen besteht, ist die Wiederherstellung sehr aufwendig. Alle Pflastersteine müssen aufgenommen und neu verlegt werden, um Unebenheiten im Boden, die bei der Baumaßnahme entstanden sind, wieder auszugleichen. Dies geschieht einzeln und in Handarbeit. Das macht die Arbeiten im Vergleich zum Asphaltieren sehr aufwendig. Während eine Hofeinfahrt beispielsweise an nur einem Tag asphaltiert werden könnte, würde man für das Verlegen der Pflastersteine auf der gleichen Fläche rund fünf Tage benötigen.
Im Boshamerweg muss eine Fläche von etwa 130 Metern in dieser arbeitsintensiven Handarbeit gepflastert werden. Fertig ist der Boshamerweg daher voraussichtlich im Spätsommer dieses Jahres.
Eine Kreuzung, vier Baugruben
Von der Hattramstraße kommend, stellt uns auch die Kreuzung mit der Arenbergstraße vor besondere Herausforderungen. Da wir Rohre nicht einfach um die Ecke bauen können, benötigen wir für diesen Abschnitt vier Baugruben. Denn für jeden Richtungswechsel muss die Vortriebsmaschine in der Zielbaugrube geborgen und in die nächste Startbaugrube neu ausgerichtet eingesetzt werden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende April erledigt sein. Teilsperrungen erfolgen hier abschnittsweise und werden über eine Ampel geregelt.
Sind alle Rohre schließlich unter die Erde gebracht, erfolgt anschließend die Wiederherstellung aller betroffenen Oberflächen und Vorgärten. Mit der Wiederaufforstung beginnen wir dann entsprechend der Pflanzzeit im Herbst.
Es wird wieder grün in Karnap
Seit 2016 haben wir uns für das Ersatzsystem durch den Karnaper Untergrund gebuddelt. Für Bagger, Baugruben und nicht zuletzt die zu verlegenden Drainagerohre mussten im Vorfeld viele Bäume weichen. Sie hätten in den engen Straßen sonst die Baumaßnahme behindert oder durch die in unmittelbare Nähe stattfindenden Arbeiten beschädigt und in ihrer Standsicherheit beeinträchtigt werden können. Da wir in den meisten Straßen mit der Rohrverlegung und Wiederherstellung der Oberflächen fertig sind, können wir nun mit der Wiederaufforstung beginnen. Einige Neupflanzungen hat es bereits vor 5 Jahren gegeben, unter anderem im Emscherpark und auf dem Friedhof Karnap. Der Großteil der Bäume kann aber in den Straßen selbst wieder ersetzt werden.
Allein in der Hattramstraße sind so schon 38 junge Bäume nachgepflanzt worden. Um das Allee-Bild einheitlich zu erhalten, haben wir dort mit der Winterlinde wiederaufgeforstet. Weitere Baumarten, die in diesen Wochen in den vorbereiteten Baumbeeten eingesetzt werden sind unter anderem Spitz- und Feldahorn, Amberbaum und Hainbuche. Sie gelten als besonders widerstandsfähig gegenüber Klimaveränderungen und können beispielsweise auch längere Trockenzeiten vertragen. Gepflanzt wird unter anderem rund um die Kirche, in der Gravelottestraße und in der II. Schockenhecke. In letzterer wird auch der geschotterte Parkstreifen wiederhergestellt.
Die letzten Bauarbeiten im Detail
Nördlich der Arenbergstraße sind wir mit den Bauarbeiten fast fertig. Lediglich im Boshamerweg ausgehend vom Kreuzungsbereich Hattramstraße in Richtung Boyerstraße ist noch ein Bautrupp unterwegs, der die Straßenoberfläche wiederherstellt. Die Straße muss dort in aufwendiger Handarbeit gepflastert werden, da der Bodenbelag denkmalgeschützt ist. Die Pflastersteine haben wir daher vor den Tiefbauarbeiten im Boshamerweg einzeln aufgenommen, gereinigt, gelagert und setzen sie nun wieder ein.
Zurück an seinen Platz kommt auch der Abwasserkanal in der Berswortschanze. Diesen mussten wir für die Dauer der Arbeiten umlegen, um Platz für den Vortrieb der Drainagerohre sowie drei Baugruben zu schaffen. Mit dem Vortrieb sind wir nun weiter in die I. Schockenhecke gewandert. Das ist die letzte Straße, in der noch Rohre verlegt werden müssen. Voraussichtlich Mitte dieses Jahres ist das Mammutprojekt „Ersatzsystem für Karnap“ nach knapp sieben Jahren Bauzeit abgeschlossen.
Dort wo wir in der aktuellen Pflanzperiode noch am oder im Boden arbeiten, erfolgt die Wiederaufforstung entsprechend in der nächstmöglichen Pflanzzeit. Diese beginnt im Herbst 2023.