Homeschooling im Homeoffice: In den letzten zwei Pandemiejahren hatten Beschäftigte neben dem eigentlichen Job zu Hause viele Aufgaben – als Lehrerinnen, Erzieher, Pflegerinnen oder Einkaufshelfer. Für die Herausforderungen, die auf Mitarbeitende mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen in dieser Zeit zukamen, waren die Stadtwerke Essen schon gut vorbereitet: Flexible Arbeitszeiten und mobile Arbeit waren hier schon vor der Pandemie möglich. Bereits seit 2014 ist der Lokalversorger durch das Essener Bündnis für Familie zum familienfreundlichen Unternehmen zertifiziert und im vergangenen Jahr zum dritten Mal re-zertifiziert worden. Die offizielle Auszeichnung, die im letzten Jahr coronabedingt nicht stattfinden konnte, wurde am Dienstag nachgeholt. Oberbürgermeister Thomas Kufen überreichte im Namen des Essener Bündnisses für Familie die Urkunde zum Familienfreundlichen Unternehmen an Stadtwerke Essen Vorstand Lars Martin Klieve und Personalleiter Thorsten Sohlmann.
E-Learning-Plattform und virtuelle Pflegeworkshops
Mit der Arbeit beginnen, wenn die Kinder in der Kita und Schule versorgt sind, das ist bei den Stadtwerken Essen schon seit vielen Jahren dank flexibler Arbeitszeiten möglich. Während persönliche Betreuungsangebote, wie beispielsweise die Ferienbetreuung pandemiebedingt nur
eingeschränkt wahrgenommen werden konnten, trieb die Ausnahmesituation die Digitalisierung kräftig voran. Über eine virtuelle Kinderbetreuung gab es viele digitale Angebote für alle Altersklassen: Von Tanzen über Basteln und Backen bis hin zur Lernförderung und Eltern-
Webinaren. Mitarbeitende, die Angehörige pflegen, konnten sich ebenfalls über ein Online-Angebot in Workshops wertvolle Informationen einholen. Und mit der LernWerkStadt ging eine E-Learning-Plattform an den Start, in der sich alle Mitarbeitenden auch über Pflicht-Trainings hinaus jederzeit weiterbilden können.
„Auch wenn wir schon vieles gut umgesetzt haben, arbeiten wir immer weiter daran, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu entwickeln“, erklärt Lars Martin Klieve. „So ist zum Beispiel eine App geplant, mit der auch Mitarbeitende ohne festen PC-Arbeitsplatz einen einfachen digitalen Zugang zu Unternehmensinformationen erhalten. Außerdem arbeiten wir daran, Dialogforen für bestimmte Zielgruppen zu initiieren.“ Die Gespräche, die im Rahmen des Re-Zertifizierungsprozesses geführt wurden, hätten gezeigt, dass solche Austauschmöglichkeiten beispielsweise für Eltern oder Führungskräfte in Teilzeit oder Menschen mit Pflegeaufgaben stark
gewünscht sind. „Insgesamt erhalten wir aus der Belegschaft ein positives Feedback. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird bereits als fest in unserer Unternehmenskultur verankert angesehen“, fasst Thorsten Sohlmann die Ergebnisse der Auditierung zusammen.