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Wassertreppe in der Wassergewinnung Essen

Teamwork ist das A und O

Wo kommt eigentlich das Essener Trinkwasser her und wer ist daran beteiligt, dass das Wasser in bester Qualität aus dem Wasserhahn fließt? Erklären können das doch am besten diejenigen, die täglich mit dem kühlen Nass zu tun haben.

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Wasserversorgung ist Teamarbeit

Ein Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke Essen

Von Karnap bis Kettwig und von Frintrop bis Horst: Die Stadtwerke Essen versorgen alle Essenerinnen und Essener an jedem Tag und zu jeder Tageszeit mit frischem, sauberem Trinkwasser. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen Sie mit auf den langen Weg des Essener Trinkwassers und zeigen, dass die Wasserversorgung bei den Stadtwerken Essen echte Teamarbeit ist – von der Planung der Versorgungswege über die Wassergewinnung bis zur Verteilung des kostbaren Lebensmittels über das gesamte Stadtgebiet.

„Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer eins, daher muss unsere Versorgungssicherheit immer gegeben sein“, findet Melanie Odenthal, Leiterin der Abteilung Planung und Bau Versorgung (Team Süd). Seit 2017 leitet Odenthal das Team Süd. „Aufgrund der Größe der Stadt ist unsere Abteilung in Team Nord und Süd unterteilt, als Trennung dient die A 40.“ In Ihrem Team verantwortet sie die Ressourcenplanung und Koordinierung von Baumaßnahmen. „In diesem Jahr werden wir im Süden rund 60 Versorgungsbaustellen abwickeln. Ein gutes Konzept und das Erreichen der Zielvorgaben ist dabei die oberste Prämisse“, erklärt die 48-jährige. „Wir arbeiten mit viel Umsicht, denn bei jedem Projekt müssen wir das Essener Versorgungsnetz, strenge Hygienevorschriften und besondere Gegebenheiten im Blick haben. Keine Baustelle ist wie die andere.“ Ein Beispiel dafür sind topografische Gegebenheiten: Der Stadtteil Karnap liegt 20 Meter über dem Meeresspiegel, Heidhausen 200 Meter darüber. „Trotzdem muss der Wasserdruck beim Kunden immer konstant bleiben, auch während der Bauarbeiten.“

Bei ihrer Arbeit schreibt Odenthal Teamarbeit groß: Eine Baumaßnahme wird immer von einer Zeichnerin, einem Planer und einem Bauleiter durchgeführt. „Viel Manpower und technisches Know-how verschiedenster Abteilungen sorgen dafür, dass die Versorgungssicherheit an 365 Tagen im Jahr gewährleistet werden kann“, erklärt die Bauingenieurin. „Leider haben unsere Baustellen aber oft ein schlechtes Image“, weiß Odenthal. „Dabei dienen sie der Instandhaltung unserer Versorgung. Betrachtet man Baumaßnahmen aus diesem Blickwinkel, so sollten sie einen anderen Stellenwert in unserem Alltag einnehmen.“

Ein spezielles Projekt

Eine besondere Versorgungsmaßnahme ist die Kampmannbrücke, die im Dezember 2019 eröffnet wurde. Hier laufen Rohrleitungen an der Brücke entlang, um Erdgas und Wasser von Heisingen nach Kupferdreh zu befördern. „Bei genauer Betrachtung der Brücke sieht man die Rohre. Hier läuft eine wichtige Wassertrasse entlang, die dafür sorgt, dass die Menschen in Kupferdreh bestens mit Erdgas und Trinkwasser versorgt sind“, so Odenthal. „Vor der Brücke kommen die Versorgungsleitungen aus dem Boden, dann laufen Sie über die Brücke und danach verschwinden Sie wieder im Untergrund.“

Seit 1986 arbeitet Doris Prazeus als technische Zeichnerin bei den Stadtwerken. „Ganz klassisch, mit Reißbrett, Rasierklinge und Tusche habe ich damals angefangen“, erzählt die 58-Jährige aus der Abteilung Planung und Bau Versorgung (Team Süd). „Heute arbeiten wir mit CAD-Programmen, also Software für technische Zeichnungen. Damit plane ich Versorgungsleitungen für die Stadt.“ Mit ihrer Arbeit leistet sie eine wichtige Vorarbeit zur Instandhaltung und Erneuerung des Essener Versorgungsnetzes, denn ihre Zeichnungen geben vor, wie und welche Leitungen später eingebaut werden müssen. Besonders ist auch, dass es im Team Süd nur technische Zeichnerinnen gibt – eine gern gesehene Seltenheit, denn oft sind technische Berufe männerdominiert.

Vom Plan zum Bau

„Die technischen Zeichnungen umfassen Einzelteile, Armaturen oder Baugruppen. Aber bevor ich starten kann, benötige ich Informationen“, erklärt Prazeus. „Der Planer, der das Projekt betreut, fasst alle wichtigen Daten zusammen. Also Informationen zur Baumaßnahme, rechtliche Vorschriften, im Boden verlaufende Leitungen oder andere Besonderheiten.“ Ist die Zeichnung erstellt, wird sie geprüft, angepasst und ergänzt. „Dies ist die Planungszeichnung, später wird die Verlegeskizze angefertigt. Danach kann die geplante Leitung gebaut werden“, fasst die technische Zeichnerin zusammen. „Mir gefällt, dass wir immer im Team arbeiten. Ob Zeichner, Planer oder Bauleiter, die Trinkwasserversorgung ist eine Gemeinschaftsleistung.“ Dass sie ihre Arbeiten eigentlich nie zu Gesicht bekommt, gehört für sie dazu. „Wenn wir ein Projekt abgeschlossen haben, sieht man unsere Arbeit nicht mehr, da die Versorgungsleitungen unter der Erde verlaufen. Aber solange alle bestens versorgt sind, bin ich zufrieden“, findet Prazeus.

Aktuell bearbeite ich ungefähr 25 Baumaßnahmen“, berichtet Thorsten Lachmann aus der Abteilung Planung und Bau Versorgung (Team Süd). Als Planer betreut er Baumaßnahmen von Beginn an. „Bei den Stadtwerken bin ich für die Erneuerung und Neuverlegung von Erdgas- und Wasserversorgungsleitungen zuständig. Sobald es einen Planungsauftrag gibt, beginnt meine Arbeit“, erklärt er. Ohne Teamarbeit geht es bei Lachmann aber auch nicht. „Die Abläufe zur Realisierung einer Baumaßnahme sind sehr umfangreich. Deshalb arbeite ich immer mit mindestens einem Bauleiter und einer unserer technischen Zeichnerinnen zusammen.“

Eine Aufgabe, die für den Planer immer wieder spannend ist: die erste Begehung einer Baumaßnahme. „Gemeinsam mit dem zuständigen Bauleiter schaue ich mir alles genau an“, erzählt Lachmann. „Vor Ort werden Besonderheiten geprüft und man bekommt einen ersten Eindruck über die Komplexität und Schwierigkeit des Projekts.“ Auch Kostenkalkulationen, Gespräche mit Kunden oder Fachfirmen, der Kontakt zu Ämtern, Mietern und Eigentümern sowie die Begehung laufender Baumaßnahmen gehören zu Lachmanns Aufgaben. „Als Planer ist man immer mittendrin“, so Lachmann, der im Herbst sein 34. Dienstjubiläum feiert.

Koordination, Begutachtung, Abwicklung: Bauleiter Antonio Viola weiß ganz genau, was während einer Baumaßnahme passiert. „Als gelernter Gas- und Wasserinstallateur und Rohrnetzmeister habe ich viel Erfahrung in unterschiedlichen Versorgungsprojekten gesammelt, die mir als Bauleiter zugutekommt“, beschreibt der 46-Jährige. „Zu meinen Aufgaben gehören die Planung und Koordination von Baumaßnahmen sowie die Begutachtung von Baufortschritten. Ich achte auch auf die Einhaltung interner und gesetzlicher Regeln und Normen“, erzählt Viola. „Zudem bin ich für die Personalplanung und Materialbestellung sowie die Abrechnung, Abwicklung und Abnahme einer Baumaßnahme zuständig.“ Diese begleitet er von der Planung bis zur Abnahme, von A bis Z.

Violas Arbeitsplatz sind das Büro und die Baustelle vor Ort. „Im Büro habe ich viel Kontakt zu den anderen Bauleitern, so bleibt man immer auf dem aktuellen Stand und kann sich austauschen. Auf der Baustelle liegt der Fokus darauf, dass alles optimal und nach Zeitplan läuft“, so der Bauleiter. „Wir arbeiten mit dem wichtigsten Lebensmittel überhaupt, unserem Trinkwasser. Da ist Präzision, Geschick und eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligen gefragt.“ Sein Job macht Viola viel Spaß, denn jedes Projekt ist anders. „Aber vielleicht liegt meine Begeisterung für die Wasserversorgung auch an meinem Sternzeichen, ich bin Fisch“, lacht Viola. Als leidenschaftlicher Angler ist er auch in seiner Freizeit gerne am Wasser.

Die Abteilung Netzbetrieb kümmert sich um die Kontrolle, Wartung und Instandsetzung unserer Netze – und das rund um die Uhr. Diese umfangreiche und vielfältige Aufgabe wird zusammen von den verschiedenen Bereichen der Abteilung umgesetzt und gesteuert. Kontrolliert und geprüft werden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerdem die Gasdruckregel- und Messanlagen im Essener Stadtgebiet – das sind Anlagen zur Reduzierung des Gasdrucks im Erdgasnetz sowie die dazugehörigen Messvorrichtungen. Aber auch die Sanierung und Schadensbeseitigung im Abwassernetz sowie die Qualitätssicherung der Versorgungsnetze werden durch die Abteilung durchgeführt.

Bei den Stadtwerken Essen ist die Trinkwasserversorgung der Essener Bürgerinnen und Bürger eine Gemeinschaftsleistung“, weiß Dirk Nalezynski. „Von der Planung über die Bauausführung und Instandhaltung bis zum Betrieb der Rohrleitungen und Anlagen sind verschiedenste Abteilungen und Fachkräfte an der städtischen Wasserversorgung beteiligt. Und alle arbeiten Hand in Hand“, so der Leiter des Bereichs Netzbetrieb Versorgung. „Unsere Aufgabe ist die Instandhaltung der Versorgungsnetze, damit alle Essenerinnen und Essener jederzeit mit bestem Trinkwasser versorgt sind.“

Zum Aufgabengebiet von Nalezynski und seinem 75-köpfigen Team gehören neben akuten und planbaren Schadensregulierungen am Trinkwasserversorgungsnetz auch die Neuverlegung oder Erneuerung von Wasser-Hausanschlüssen und kleineren Abschnitten von Wasserversorgungsleitungen. „Unser Versorgungsnetz prüfen wir immer entsprechend der gesetzlichen Vorgaben, damit eine hohe Qualität gegeben ist“, erzählt der 51-Jährige. Dabei werden zum Beispiel die Zugänglichkeit, Beschilderung und Funktion der Leitungen und Anlangen untersucht. „Auch Druckmessungen im Rohrnetz oder mobile Notversorgungen, zum Beispiel bei Rohrbrüchen, führen wir durch“, erklärt er. Zudem gehören Planungen, Bauaufsichten, Protokollierungen und Qualitätsüberwachungen dazu. „Das gesamte Stadtgebiet ist unser Arbeitsplatz und überall sorgen wir für ein starkes Versorgungsnetz“, so Nalezynski. „Die Vielseitigkeit der Aufgaben, die gute Zusammenarbeit im Team und die unterschiedlichen Projekte machen die Wasserversorgung zu einem tollen Job.“

Im TIZ, dem Technischen Informationszentrum der Stadtwerke Essen, wird an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag das Essener Versorgungsnetz gesteuert, optimiert und analysiert, damit alle Stadtteile und alle Essenerinnen und Essener jederzeit bestens versorgt sind.

Steuern, regeln, optimieren: die Hauptaufgaben im Technischen Informationszentrum, kurz TIZ, – einem Teilbereich der Abteilung Netzbetrieb. „Unsere Aufgaben sind sehr vielfältig, wenn es um die Versorgungssicherheit der Stadt Essen geht“, erklärt Daniel Kröner, Leiter des TIZ. „Wir überwachen das gesamte Essener Versorgungsnetz mit seinen zahlreichen Netzanlagen, die in den einzelnen Stadtgebieten zu finden sind“, so der Diplom-Ingenieur. „Wenn das aufbereitete Wasser durch das Verbundwasserwerk in unser 1.846 Kilometer langes Rohrnetz fließt, übernehmen wir die Wasserversorgung.“ Aber wie steuert man ein Versorgungsnetz?

In der Zentralwarte

„Mit modernstem technischen Equipment steuern, analysieren und prüfen wir in der Zentralwarte das gesamte Rohrnetz, welches ring- und sternförmig durch das Stadtgebiet verläuft“, erklärt Marco Kuczenski, Techniker im Zentralwartenbetrieb. Dort werden betriebliche Messstrategien entwickelt, die zur Optimierung der Fahrweise der Netze dienen, Wasserabnahmen analysiert und die Auslastung der Netzanlagen an aktuelle Bedarfe angepasst. „An 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag ist die Leitstelle besetzt, damit die Wasserversorgung jederzeit sichergestellt ist. Wir haben immer alles im Blick.“

Neben der Wasserversorgung ist das TIZ auch der zentrale Kontakt für Anliegen rund um die Erdgasversorgung, die Entwässerung, den Essener Hafen sowie die Annahme von Störungen. „Ob Wasserrohrbruch, Gasgeruch oder ein defekter Wasserzähler, wir kümmern uns jederzeit um Störungen. Geht eine Störungsmeldung bei uns ein, so klassifizieren wir sie und geben den Sachverhalt an den Entstörungsservice“, erklärt Kröner. „Dieser sorgt dann vor Ort für die Schadensbehebung, sodass die Versorgung mit Wasser oder Erdgas wieder reibungslos funktioniert.“ Und wenn es Fragen zur Qualität des Essener Trinkwassers gibt? Auch dann hilft das TIZ weiter. „Wir geben auch Auskünfte über unsere Trinkwasserqualität, zum Beispiel zum pH-Wert oder dem Härtebereich des Wassers.“ Was den Kollegen am meisten im TIZ gefällt ist klar: „Das Team, die Arbeit und die Einstellung der Mitarbeiter sorgen für einen großartigen Zusammenhalt. Hier gibt es ein richtiges Wir-sind-Stadtwerke-Gefühl“, findet Kröner.

Im Verbundwasserwerk der Wassergewinnung Essen GmbH, einer Kooperationsgesellschaft der Stadtwerke Essen AG und der GELSENWASSER AG, arbeiten Experten verschiedener Fachbereiche an der Gewinnung, Förderung, Aufbereitung und Bereitstellung von Trinkwasser.

„Im Essener Verbundwasserwerk bereiten wir Rohwasser aus der Ruhr in komplexen Aufbereitungsstufen zu Trinkwasser auf. Dann pumpen wir es durch die Verteilnetze zum Kunden“, fasst Werkleiter Gregor Langenberg die Aufgaben zusammen. „Unsere Fachkräfte aus den Bereichen Maschinenbau, Chemie, Elektro-, Verfahrens- und Bautechnik, sorgen jeden Tag dafür, dass den Essenern immer bestes Trinkwasser zur Verfügung steht. Dabei achten wir auf höchste Qualität. Deshalb gehört unser Verbundwasserwerk auch zu einer der modernsten Aufbereitungsanlagen Europas“, so Langenberg.

Bis ein Tropfen Rohwasser alle Filteranlagen im Verbundwasserwerk durchlaufen hat und zum Reinwasser wird, dauert es rund drei bis fünf Tage. Noch einen halben Tag länger braucht er, um über das 1.846 Kilometer lange Rohrnetz quer durch Essen verteilt zu werden. Erst dann kommt der aufbereitete Tropfen bei uns zu Hause aus dem Wasserhahn.

Hand in Hand

Im zentralen Leitstand des Verbundwasserwerks werden Tag und Nacht alle Aktionen der Wasseraufbereitung erfasst, überwacht, gesteuert und geregelt. „Unser Leitstand arbeitet eng mit dem Technischen Informationszentrum der Stadtwerke Essen zusammen“, so der Diplom-Ingenieur. „Denn nur so kann der reibungslose Ablauf der Wasserversorgung in Essen sichergestellt werden.“ Sobald das Trinkwasser durch das Verbundwasserwerk in die Netze der Stadtwerke Essen gepumpt ist, übernimmt der lokale Energie- und Wasserversorger.

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